Sprücheklopfer
Themenbereiche
Hier gibt es erlesene Lebensweisheit, serviert in mundgerechten Häppchen.
Mathematik
Es ist unglaublich, wie unwissend die studierende Jugend auf Universitäten
kommt, wenn ich nur 10 Minuten rechne oder geometrisiere, so schläft 1/4 derselben sanft ein.
Die ganzen Zahlen hat der Liebe Gott geschaffen, alles andere ist
Menschenwerk.
Gott existiert, weil die Mathematik widerspruchsfrei ist, und der Teufel
existiert, weil wir das nicht beweisen können.
Nicht etwa, dass bei größerer Verbreitung des Einblickes in die Methode der
Mathematik notwendigerweise viel mehr Kluges gesagt würde als heute, aber es würde sicher viel
weniger Unkluges gesagt.
Der in der Schule übliche Einstieg in die Geometrie ist dazu angetan, das Hirn
eines jungen Menschen in Stein zu verwandeln.
Nach unserer bisherigen Erfahrung sind wir zum Vertrauen berechtigt, dass die
Natur die Realisierung des mathematisch denkbar Einfachsten ist.
Sollte es jemals zu einer Kraftprobe zwischen Mensch und Mathematik kommen, so
werden die Menschen gut daran tun, die Computer abzustellen.
La géométrie est une espèce de hochet que la nature nous a jeté pour nous
consoler et nous amuser dans les ténèbres. [Die Mathematik ist eine Art Spielzeug, welches die
Natur uns zuwarf zum Troste und zur Unterhaltung in der Finsternis.]
Die sogenannten Mathematiker von Profession haben sich, auf die Unmündigkeit
der übrigen Menschen gestützt, einen Kredit von Tiefsinn erworben, der viel Ähnlichkeit mit dem
von Heiligkeit hat, den die Theologen für sich haben.
Die Mehrheit bringt der Mathematik Gefühle entgegen, wie sie nach Aristoteles
durch die Tragödie geweckt werden sollen, nämlich Mitleid und Furcht. Mitleid mit denen, die sich
mit der Mathematik plagen müssen, und Furcht: dass man selbst einmal in diese gefährliche Lage
geraten könne.
Die Werke des Mathematikers müssen schön sein wie die des Malers oder
Dichters; die Ideen müssen harmonieren wie die Farben oder Worte. Schönheit ist die erste
Prüfung: es gibt keinen Platz in der Welt für hässliche Mathematik.
Mathematiker sind Künstler ohne Publikum. Bei einem Musiker, der ein Stück
Musik vorspielt, kann sich jeder eine Meinung bilden — um die Schönheit mathematischer Beweise
nachzuvollziehen, muss man mit ihnen vertraut sein.
Wer die Welt verstehen will, muss sich in die Lehre der Mathematik vertiefen,
deren Sprache aus Zahlen besteht, und aus Linien, die sich zu Kreisen, Dreiecken, zu Pyramiden und
Würfeln fügen. Ohne diese Sprache irren wir hilflos durch ein dunkles Labyrinth, in dem kein
Lichtstrahl uns den Weg weist, keine Ariadne uns einen Faden borgt.